Am Donnerstag, 10. November 2022, um 19 Uhr, hält die
Philosophin Cinzia Sciuto einen Vortrag zu ihrem Buch „Die Fallen des Multikulturalismus – Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft“. Danach werden die von ihr vorgestellten Thesen diskutiert. Die
Veranstaltung im Rahmen des Arbeitskreises Lesen in der Kulturkreis Schwalbach
am Taunus GmbH findet in Gruppenraum 6 des Bürgerhauses, Marktplatz 1-2, statt.
Abweichend von den regulären Treffen des AK Lesen ist die vorherige Lektüre des
Buches keine Voraussetzung für die Teilnahme. Interesse am Thema und am
gemeinsamen Gespräch reichen völlig aus!
Cinzia Sciuto betrachtet Laizität, also die strikte Trennung
von Kirche und Staat, als eine Voraussetzung der Demokratie, die künftig noch
bedeutsamer werden wird. Dem Staat komme dabei die Aufgabe zu, die Rechte der
einzelnen Bürgerinnen und Bürger auch im Inneren von religiösen Gemeinschaften
zu gewährleisten. Gerade in Gesellschaften, die aus verschiedenen Gründen
vielfältiger werden, sollte man sich deshalb auf einen Kern an gemeinsamen
Werten einigen. Dieser Kern, so schlägt Sciuto vor, sollte die Menschenrechte
und Laizität umfassen.
Cinzia Sciuto ist Journalistin und Autorin sowie leitende
Redakteurin der italienischen Zeitschrift MicroMega. Ihre Artikel erscheinen
auch in deutschsprachigen Zeitungen. Geboren 1981 in Sizilien, studierte sie
Philosophie an der Universität La Sapienza in Rom und an der
Humboldt-Universität in Berlin. Seit 2015 lebt sie in Frankfurt am Main. Sie
unterrichtet Politik am mediacampus in Frankfurt am Main, ist Mitglied des
Kuratoriums der Frankfurter Debatten und Leiterin des Programms der Tage der
Laizität in Reggio Emilia. Sie befasst sich hauptsächlich mit Säkularismus, dem
Verhältnis von Demokratie und Religionen, Multikulturalismus, Menschenrechten
und Feminismus.
Das Buch ist 2018 im Verlag Feltrinelli in Mailand in
italienischer Sprache erschienen. 2020 folgte die deutschsprachige Ausgabe im Züricher
Rotpunkt Verlag. Vortrag und Diskussion mit Cinzia Sciuto ist 2022 die zweite
Veranstaltung des AK Lesen, in der eine Autorin beziehungsweise ein Autor ein
Werk vorstellt und sich anschließend Fragen dazu stellt. Sie weicht vom sonst
üblichen Muster der AK Lesen-Treffen ab, bei denen ein zuvor gelesener Texte
gemeinsam diskutiert wird.